Der Fachanwalt für Steuerrecht und seine beiden Berufe

Zwischen einem Bürger und dem Staat besteht ein sogenanntes Steuerverhältnis. Hier regelt das Steuerrecht alle Rechte und Pflichten beider Parteien. Bei auftretenden Unklarheiten kann in manchen Fällen ein Fachanwalt für Steuerrecht helfen.

Der Werdegang
Um Fachanwalt werden zu können, muss zuerst eine akademische Ausbildung zum Juristen durchlaufen werden. Man beginnt an einer Universität mit dem Studium der Rechtswissenschaften. Nach dem Studium folgen Staatsexamen.

Zu dem Schritt vom Anwalt zum Fachanwalt gehören Bedingungen, die erfüllt werden müssen. Der Rechtsanwalt muss seine Zulassung mindestens drei Jahre besitzen sowie sechs Jahre als Jurist mit dem Schwerpunkt Steuerrecht gearbeitet haben.

Erst dann kann er einen Antrag zur Fachanwaltszulassung stellen. Neben seiner beruflichen Tätigkeit muss er eine Weiterbildung im Steuerrecht absolvieren. Sie hat einen Umfang von 160 Stunden und schließt mit drei Prüfungen ab. Nach dem Bestehen der Examen darf er sich Fachanwalt nennen.

Die Aufgaben
Der Fachanwalt für Steuerrecht kann als Rechtsanwalt und als Steuerberater arbeiten. In beiden Funktionen steht er seinen Mandanten beratend zur Seite.

Er kann sowohl Privatpersonen, Gewerbetreibende als auch Unternehmen vertreten. Jeder dieser potenziellen Kunden hat andere steuerrechtliche Fragen, was den Beruf interessant und abwechslungsreich macht.

Vertragsgestaltung
Beispielsweise kann sich ein Grundstückskäufer in Angelegenheiten einer Grunderwerbssteuer an den Fachanwalt wenden. Natürlich kann der Anwalt seinem Klienten bei der Aufsetzung eines Kaufvertrages behilflich sein. Bei der Erstellung solcher Verträge kann es sehr wichtig sein, auf eine steuerfreundliche Ausgestaltung zu achten.

Ein Unternehmensgründer kann sich Informationen über Abschreibungen und Gewerbesteuer holen. Er beauftragt einen Fachanwalt Steuerrecht, seine Buchführung für eine Betriebsprüfung sachgerecht vorzubereiten. Steuerrechtler beraten Unternehmen bei einer Gewinnbesteuerung.

Bei der Erstellung von Steuererklärungen oder Jahresabschlüssen muss man sehr detailliert alle Belege über betriebliches Vermögen und deren Veränderungen vorweisen können. Dafür ist ein Steuerfachmann genau der Richtige.

Haftungsansprüche
Nach einem Bescheid des Finanzamts kommt es gelegentlich zu Streitigkeiten zwischen einem Antragsteller und seinem Steuerberater. Hier kann der Fachanwalt sehr gut vermitteln und eventuell im Raum stehende Haftungsansprüche abwehren oder durchsetzen.

Erbrecht
In Erbangelegenheiten kann der Fachanwalt für Steuerrecht rechtliche Tipps in dieser Sache oder zu Schenkungen geben.

Gerichtliche Auseinandersetzungen
Ein Steuerrechtsanwalt hat das Vertretungsrecht für einen Mandanten vor Amts-, Landgerichten und ebenso gegenüber dem Finanzamt. Kommt es zu Anklagen wegen Finanzdelikten gegen seinen Klienten, wird er den kompletten Prozess hindurch von seinem Anwalt vertreten.

Wenn beispielsweise Anschuldigungen wegen Steuerhinterziehung erhoben worden sind, können verschiedene Verteidigungsstrategien beraten werden. Es besteht in einem solchen Fall auch die Möglichkeit einer Selbstanzeige, die aber zeitlich vor dem Verhandlungsbeginn erfolgen muss.

Es macht für einen guten Anwalt keinen Unterschied, ob sein Mandant Angeklagter oder Zeuge ist. Er weiß in diesen Fällen auf was es ankommt.

Weitere Informationen finden Sie bei Adolf F. Langer


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